1970 bis 1980

Geschichte

Die Meisterschaft 1976/77 als Highlight der 1970er Jahre

Die sportlichen Erfolge und Niederlagen wechselten sich zu Beginn der 1970er Jahre einander ab. Der Höhepunkt war hier zweifelsohne der Gewinn der Meisterschaft in der C-Klasse Darmstadt im Jahre 1977. Es war ein riesengroßer Erfolg für die KSG, denn in der bis dahin 30-jährigen Vereinsgeschichte war zum ersten Mal ein solches Ereignis zustandegekommen.

Zugegebenermaßen war das Team um den Coach Günter Gast auch „reif“ für den 1. Platz, wurden doch davor dreimal hintereinander Vize-Meisterschaften eingefahren. Besonders auf die Nachwuchsarbeit war man damals stolz, denn das Team bestand komplett aus „Eigengewächsen“. Ein großer Vorteil war damals schon das sehr begeisterungsfähige Publikum, die die KSG immens unterstützen. Ein Besucherschnitt von 200 Zuschauern pro Spiel spiegelt dies wieder. Zusätzlich hatte die Elf eine junge Truppe, bei dem das Durchschnittsalter bei 22 Jahren lag und das vom Verletzungspech in der damaligen Saison verschont geblieben ist.

Ganz besonders die Kameradschaft und die Harmonie des Teams führten dazu, dass man diesen Gewinn der Meisterschaft nach Brandau holen konnte. Es gab eine Feierstunde im Bürgerhaus in Brandau, zu dem viele Vereinsvertreter und Freunde des Fußballs gekommen waren. Für den Hessischen Fußball-Verband übermittelte der Leiter der C-Klasse Darmstadt/Groß-Gerau, Heinz Dörr, die Glückwünsche und die Urkunde an den damaligen Spielführer Harald Weiser.

Am Titelgewinn und Aufstieg waren beteiligt: Dieter Reimund, Heinz Nicklas, Peter Reinhard, Georg Marx, Harald Weiser, Harald Schellhaas, Rudolf Haumann, Rudolf Hafner, Herwig Münster, Gerhard Peter, Georg Reimund, Walter Schmidt, Rudolf Wieland, Horst Speckhardt, Rainer Reimund und Rainer Schmelzle. Die erfolgreichsten Torschützen damals waren Gerhard Peter (23 Treffer) und Harald Schellhaas (22).

Der Mythos „Russische Botschaft“

Nachdem der Kreis 1978 finanzielle Unterstützung zur Erweiterung des Sportplatzes zusagte, konnte mit der Planung und den Arbeiten der Gesamtanlage begonnen werden. Um 1980 wurde von der KSG eine Bauhütte als provisorisches Vereinsheim angeschafft, welches unter dem Namen „Russische Botschaft“ im ganzen Umkreis bekannt wurde.

Der damalige Trainer Heinz Minnich war es, der diese Hütte organisierte und somit der KSG die Möglichkeit gab, erste Einnahmen in Form von Trinken und Essen zu generieren. Der Weg war geebnet für eine Gaststätte, die schließlich in den 1980er Jahren am Sportplatz entstand.

Es wurden dort legendäre Abende von Spielern, Betreuern, Trainern und Freunden der KSG gefeiert. Und selbst als das eigentliche Sportheim der KSG längst gebaut war, wurde die „Botschaft“ ab den frühen 1990er Jahren als Silvester-Party-Hütte genutzt. Bis über die Modautaler Kreisgrenzen hinaus waren die Silvesterpartys in der „Russischen Botschaft“ Kult.

Doch im April 1997 war es dann soweit. Die „Botschaft“, die 17 Jahre lang als Vereinsheim, Ballraum, Materialraum und Silvester-Party-Raum diente, wurde abgerissen. Dem einen oder anderen KSGler fiel dieser Abschied sehr schwer.