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A-Jugend-Spieler von 1991/92 treffen sich nach 30 Jahren wieder

Es war wie eine Art Klassentreffen – am Samstag trafen sich nach 30 Jahren 10 Spieler und die damaligen Trainer Will Schmidt und Georg Fuchs zu einer Wanderung an den Ort, wo am 01.04.1992 das Bezirkspokalfinale zwischen der JSG Gadernheim/Lindenfels/Brandau und dem SV Darmstadt 98 stattfand. Das damalige Finale auf dem Kunstrasenplatz in Niedernhausen (Fischbachtal) fand vor einer beachtlichen Kulisse von über 300 Zuschauern statt und trotz der deftigen 0:10-Niederlage gegen die „Jung-Lilien“ war der Weg der JSG-Kicker bis ins Finale spektakulär.

1991 kam es zum ersten Mal im Jugendbereich zu einem „Dreierbündnis“ von Vereinen, um gemeinsam eine A-Jugend zu stellen. TSV Gadernheim, SV Lindenfels und die KSG Brandau wurden zu einer Jugendspielgemeinschaft – eine Kombination, an die man sich erst einmal gewöhnen musste und die damals bei den Vereinen intern äußerst kritisch gesehen wurde. Keine zwei Wochen gab man dieser JSG bis zum ersten Krach, doch was sich in diesem Spieljahr entwickelt hat, zählt zu den außergewöhnlichen Geschichten bei allen drei Vereinen.

Doch der Reihe nach: Durch zahlreiche Corona-Erkrankungen und beruflichen Verpflichtungen waren es am Ende immerhin 10 ehemalige Fußballer der JSG und 2 Trainer, die sich am Samstag am Sportheim der KSG Brandau zu einer Wanderung ins Fischbachtal auf den Weg machten. Selbst der überraschende Wintereinbruch konnte niemanden davon abhalten, den Weg über Lützelbach, Steinau, Meßbach nach Nonrod anzutreten.

Gegen 13:30 Uhr kam man schließlich am Gasthaus „Zum Rodenstein“ an und ließ sich das Mittagessen nach dem doch beschwerlichen Marsch durch den Schnee schmecken. Ingo Bickelhaupt, der die Idee zu diesem „Wiedersehen“ hatte, überreichte den Trainern Georg Fuchs und Willi Schmidt ein Fotoalbum mit vielen Bildern und Zeitungsausschnitten aus der damaligen Zeit. Stefan Roth lieferte die Statistik dazu, denn auch damals wurden die Jugendspiele bereits aufgeschrieben und dokumentiert.

Die Bilder und Zeitungsausschnitte lieferten natürlich die perfekte Vorlage für die eine oder andere Anekdote, an die sich die Spieler und die Trainer gerne erinnerten. Das Highlight für alle, und da war man sich einig, war neben dem Finalspiel gegen die „98er“ das Viertelfinalspiel gegen den FC 07 Bensheim auf dem Hartplatz in Brandau. Der Pokalfight gegen den übermächtigen, mehrmaligen Bezirksliga-Meister spiegelte den Zusammenhalt dieser Spielgemeinschaft in der Saison 91/92 wieder.  

Natürlich hatten die „Nullsiebener“ in der ersten Hälfte mehr vom Spiel und gingen folgerichtig kurz vor der Pause mit 1:0 in Führung. Nach gut einer Stunde konnte Dominik DiGiulio per Foulelfmeter ausgleichen, doch ebenfalls per Strafstoß konnte Bensheim das 2:1 erzielen. Schließlich konnten die Gäste nach einem Konter sogar mit 3:1 in Führung gehen und spätestens zu diesem Zeitpunkt glaubte keiner mehr daran, dass die JSG das Spiel in irgendeiner Form hätte drehen können. Doch es zeigte sich nun wieder dieser besondere Zusammenhalt aller Spieler, denn die JSG kam durch Jürgen Friedrich auf 2:3 heran. Kurz vor Schluss verwandelte Dominik DiGiulio wiederum einen Elfmeter zum vielumjubelten 3:3. Es ging in die Verlängerung.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt blieben die 300 Zuschauer bei strömendem Regen am Hartplatz stehen, obwohl auf dem Rasenplatz parallel das Freundschaftsspiel der 1. Mannschaft der KSG Brandau gegen den Zweitligisten SV Darmstadt 98 startete. In der Verlängerung hatten die Gäste nichts mehr entgegenzusetzen und letztendlich war es zum dritten Mal Dominik DiGiulio, der zum verdienten 4:3 traf und die JSG in das Halbfinale des Bezirkspokals schoss.

Folgende Spieler standen bei diesem denkwürdigen Pokalfight auf dem Platz: Stefan Roth, Heiko Daum, Michael Kompenhans, Ingo Bickehaupt, Pascal Maurer, Bernd Böhm, Tobias Kriegbaum, Jörg Schmidt, Dominik DiGiulio, Patrick Dodds, Thorsten Jochim und Jürgen Friedrich.

Gegen 16:30 Uhr wurden die Kicker dann mit dem KSG-Bus wieder zurück nach Brandau gefahren – man ist ja auch nicht mehr der Jüngste.

Ein schöner Tag ging zu Ende und jedem war klar, dass das nächste Treffen nicht noch einmal 30 Jahre warten darf.

(Stefan Roth)

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